Mit einer Kombination aus körperlichem und geistigem Training kognitive Beeinträchtigungen vorbeugen.
Der normale Abbau der geistigen und körperlichen Fähigkeiten im Alter, der möglicherweise in einer Demenz endet, ist eine große Herausforderung für Betroffene und deren Umfeld.
In dem Forschungsprojekt „go4cognition“ entwickelte ein interdisziplinäres Team aus Spezialisten verschiedener Institutionen – unter anderem Neuropsychologen, Sportwissenschaftler, Ärzte, Pflegewissenschaftler und Softwareentwickler – ein System, das die geistigen und körperlichen Fähigkeiten der Senioren verbessert oder zumindest auf dem aktuellen Niveau hält.
Dieses Projekt wurde durch die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
An der Forschung waren beteiligt:
- Ruhr-Universität Bochum (Klinische Neuropsychologie)
- Hamburger Fernhochschule (Studienzentrum Essen, Gesundheit und Pflege)
- BG Klinik Duisburg
- Seniorenzentrum „Gute Hoffnung“ Oberhausen
- Ontaris Wuppertal
Kognition – Mobilität – Sozialkompetenz
Bewegung, Gesundheit und geistige Fähigkeiten sind sehr eng miteinander verbunden. Bewegung führt zu Gesundheit und einem besseren Wohlbefinden. Zusätzlich führt Bewegung auch zu einer Verbesserung der Gehirnfunktionen und dem Gedächtnis. Ein zusätzliches Gehirn-Training bringt weitere Erfolge im Aufbau der geistigen Fähigkeiten.
Mit go4cognition werden 3 besondere Bereiche angesprochen und trainiert:
Kognition: | Durch Spiele für Gedächtnis, geteilte Aufmerksamkeit, Wortflüssigkeit etc. |
Mobilität: | Durch gehen; Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer legen in einer Trainingseinheit ca. 800 bis 1000 Meter zu Fuß zurück. |
Sozialkompetenz: | Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer agieren und kommunizieren miteinander, lösen gemeinsam Aufgaben, tauschen sich aus und achten aufeinander. |
Training
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trainieren spielerisch in einer Gruppe von bis zu 12 Personen. Das Training findet ein oder zwei Mal pro Woche für ca 1,5 Stunde in einem großen Raum mit 6 Spielstationen statt.
Jede Spielerin und jeder Spieler erhält einen leichten Stab, der sich seine Besitzerin oder seinen Besitzer elektronisch merkt. Die Spielerinnen und Spieler stellen sich an jeweils einer Station auf, an der sie dann eine Aufgabe gestellt bekommen, z.B. 1 5 2 4.
Zuerst zeigt die Station die individuelle Aufgabe an, nach einem Countdown den Stationsnamen (Ziffer, Buchstabe, Bild etc.).
Die Aufgabe ist nun, zu den Stationen 1, 5, 2 und 4 zu gehen. Wichtig ist, sich die Stationen und die Reihenfolge zu merken. An jeder Station legt die Spielerin oder der Spieler den Stab auf, so dass das System erkennt, wer gerade da ist. Das System steigert oder senkt dynamisch je nach Spielerfolg das Niveau.
Die Spiele
Die Spiele sind vielfältig und werden stetig weiter entwickelt.
Die Forschung und Entwicklung zu Beginn
Zu Beginn des Forschungsprojektes nahmen rund 40 ältere Menschen mit MCI (Mild Cognitive Impairment) aus dem Oberhausener Seniorenzentrum an einem Trainingsprogramm im Athletikum Rhein Ruhr der BG Unfallklinik in Duisburg teil. Herzstück dieses Bewegungslabors ist ein Sensor-bestücktes Mattensystem. Damit trainieren normalerweise Leistungssportler und Rehabilitanden nach Unfällen beispielsweise Gang- und Laufmuster, Koordination, explosive Antritte und dynamische Richtungswechsel. Das Mattensystem ist aber auch für das Training körperlicher und kognitiver Fähigkeiten von Menschen mit MCI sehr gut geeignet. Die Oberhausener Senioren, die für sechs Wochen und zwölf Trainingseinheiten im Athletikum Rhein Ruhr sein werden, absolvieren auf dem mehrfach einen vorgegebenen Parcours mit nummerierten Kontaktfeldern. Die Reihenfolge der anzulaufenden Felder – zum Beispiel 1, 8, 7, 3 – wird den Testpersonen dafür nur kurzzeitig auf einem Bildschirm präsentiert. Um den richtigen Weg zu finden, müssen sich die Probanden also die Reihenfolge der Zahlen merken, die richtigen Felder suchen und diese dann zielgerichtet ansteuern. Durch diese Kombination von kognitivem Training mit körperlicher Bewegung werden geistige und körperliche Fitness trainiert.
Basierend auf den Erfahrungen und Ergebnissen im Athletikum, entwickelte Ontaris ein neues Hightech-System, das mobil ist und schnell aufgebaut werden kann.
go4cognition: Weitere Informationen
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